Monat: März 2023

Dichter lesen. Folge 2: Tiecks Triumphe

Ende März findet ein Relaunch der Seite dichterlesen.net statt – ein digitales Tonarchiv zum Nachhören literarischer Veranstaltungen aus über 60 Jahren deutscher und internationaler Literaturgeschichte. Vortragskünstler und Stimmartisten sind allerdings kein Phänomen der Gegenwart. Nachhören kann man Lesungen natürlich erst, seit es Tonaufnahmen gibt. Doch es gibt auch Zeugnisse von Dichterlesungen aus der Zeit davor. Vielfach beschrieben wurden Lesungen von Ludwig Tieck, der als größter Vorleser aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gilt – ein Virtuose des Vortrags.

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Dichter lesen. Folge 1: Schillers Desaster

›textklang: Mixed-Methods-Analyse von Lyrik in Text und Ton‹ – so heißt ein Verbundprojekt der Universität Stuttgart und des DLA Marbach. Auf dem boomenden Hörbuch-Markt sorgen prominente Schauspieler dafür, dass das geschriebene Wort lebendige Sprache wird. Vortragskünstler und Stimmartisten sind allerdings kein Phänomen der Gegenwart. Lesungen waren schon immer Zeichen einer vitalen literarischen Szene – und für Dichter manchmal eine Notwendigkeit. Selten führte eine (Dichter-)Lesung jedoch zu einem solchen Fiasko, wie diejenige Schillers, der am 27. September 1782 in Mannheim in illustrer Runde aus dem Manuskript seines dritten Bühnenstücks ›Die Verschwörung des Fiesko zu Genua‹ vorlas. Schillers Freund Andreas Streicher war Zeuge des tragisch-komischen Ereignisses.

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