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»So eilig es dort draußen die Leute zu haben schienen, denn mit ausgestrecktem Arm und gesenktem Kopf, mit spähenden Augen, mit hochgehaltenen Gepäckstücken suchten sie ihren Weg, so versäumte doch kaum einer, einen Blick in die Portierloge zu werfen, denn hinter deren Scheiben waren immer Ankündigungen und Nachrichten ausgehängt, die sowohl für die Gäste als für das Hotelpersonal Wichtigkeit hatten.«

Franz Kafka: Amerika

Wie nehmen wir Literatur heute wahr? Welche Bedeutung haben Medien und Sprache in diesem Zusammenhang? Was fasziniert uns nach wie vor an dieser widerständigen Ausdrucksform, die nicht in einfacher Alltagskommunikation aufgehen will?

Fragen wie diesen muss sich das Deutsche Literaturarchiv Marbach stellen. Es steht mit seinen Beständen, seinem Erschließungs-, Erforschungs- und Ausstellungsprogramm inmitten einer Entwicklung, die langsam und schnell zugleich verläuft. Es ist ein Ort der Vergleichzeitigung und Historisierung zugleich – ein Ort, der Diskussionen ermöglicht und ihrer bedarf, um seine Funktion angemessen und zeitgemäß zu erfüllen.

 

Was ist Literatur? Diese Frage wird uns begleiten: für die Literatur und für
alle, die sich für Literatur begeistern.

 

Sandra Richter, Direktorin des DLA