Singen! Lied und Literatur. 1. Auftakt

Am Anfang der Literatur war das Lied. Und das Lied ist in der Musikaliensammlung des Deutschen Literaturarchivs Marbach (DLA) auch die am häufigsten vertretene Gattung, mit Liedautographen von Frank Wedekind, Richard Strauss, Josephine Lang, Franz Schubert und Johannes Brahms, mit Liedern nach Texten von Schiller, Hesse, Brecht und Kafka, aber auch Songtexten von Rio Reiser. Im vierten Teil der Reihe #LiteraturBewegt steht Literatur als gesungenes Wort im Mittelpunkt. Die Ausstellung ›Singen! Lied und Literatur‹ erkundet das Spannungsfeld von Sprache, Musik und der Alltagskultur des Singens: Was passiert im medialen Wechsel von Literatur ins gesungene Lied und umgekehrt?


Mit rund 5.100 Notendrucken und 2.800 Notenhandschriften vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart ist das Lied in der Musikaliensammlung des DLA besonders präsent. Die Ausstellung arrangiert rund 50 Exponate anhand von fünf menschlichen Grundsituationen – Geburt, Natur, Liebe, Politik und Tod – und bringt sie an Hörstationen zum Erklingen. Lieder entfalten ihre Kraft erst in der Aufführung. Es sind Songs, Remixes und Karaoke-Versionen in den digitalen Kulturtechniken, die heute das Lied lebendig halten. In einer interaktiven SongToolBox können Besucherinnen und Besucher anhand von Ausstellungsexponaten ›ihr‹ Lied singen, rappen oder tanzen und als Video teilen. Studierende der Hochschulen für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart, Mannheim und Frankfurt haben in Kooperation mit dem Südwestrundfunk das Audiomaterial für die Hörstationen produziert. ›Singen!‹ eröffnet einen zeitgemäßen Zugang zu Liedtexten und zur medialen Wirkungsweise komplexer Kunstlieder wie einfachster Songs.


Zur Ausstellung erscheint ein Marbacher Magazin.


#LiteraturBewegt wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Die SongToolBox wurde realisiert mit freundlicher Unterstützung durch die Aventis Foundation und die Berkenkamp Stiftung Essen.

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