Briefwechsel als Quellen philosophischer Forschung
Briefe von Philosoph/innen können unterschiedliche Funktionen haben. Sie können dem Austausch über Gedanken und Werke dienen. Das ist ihre kommunikative Funktion. Sie können aber auch strategisch eingesetzt werden: um sich als Autor/in in einem literarischen Feld zu positionieren oder um Netzwerke zu bilden. Eine Funktion scheint heute, im Zeitalter der E-Mails und der sozialen Medien, kaum mehr eine Rolle zu spielen, die noch etwa für Walter Benjamin wichtig war. Nach seiner Brieftheorie bekundet der Brief das »intelligible Leben« eines Schreibenden.